Geht die meiste Wärme über den Kopf verloren?
„Zieh eine Mütze auf, sonst wirst du krank!“ Diesen Spruch haben wir häufig von unseren Eltern ins Ohr gesetzt bekommen, denn schon über eine lange Zeit hält sich das Gerücht zäh, dass die meiste Wärme des Körpers über den Kopf verschwindet. Aber stimmt dies überhaupt?
Diese angebliche Tatsache auf einer älteren Studie der US Armee basiert, welche anscheinend beweist, dass sogar 40-45% der Körperwärme über den Kopf verloren geht. Die US Armee setzte damals einige Soldaten, welche mit arktisgeeigneten Survival-Anzügen aber ohne Kopfbedeckung ausgestattet waren, Polartemperaturen aus. Der Versuch zeigte, dass die Probanden viel Körperwärme über ihren Kopf absorbierten. Fakt ist, dass die Körperwärme bei einem komplett isolierten Körper, auch nur auf diese Art entweichen kann. Somit wurde diese Studie unter nicht ganz mit idealen Bedingungen durchgeführt, wie man heute weiß.
Aber was ist nun an dem Gerücht dran? Geht über den Kopf nun mehr Wärme verloren, als über andere Körperteile mit gleich großer Oberfläche? Unterkühlungsexperten von der University of Louisville sagen ganz klar Nein! Andere Körperregionen strahlen gleichermaßen Wärme ab, aber da der Kopf und das Gesicht meist unbedeckt sind, verlieren wir dort meist überproportional Wärme. Außerdem muss beachtet werden, dass der Kopf mehr Nervenrezeptoren besitzt, welche schneller reagieren, wenn uns kalt wird. Diese tragen dazu bei, dass wir die wärmende Mütze auch stärker spüren.
Tatsächlich wird die meiste Wärme über die Gliedmaßen abgegeben, welche sich am weitesten vom Rumpf wegbefinden, also Finger und Zehen. Aber da diese meistens bedeckt sind, wird eine Wärmeverlust nicht wirklich wahrgenommen.
(Allerdings ist das Verhältnis bei kleinen Kindern anders, hier ist die Fläche der Kopfes welcher Wärme abstrahlt proportional zu Hautfläche größer. Hier sollte man schon sehr genau auf ausreichenden Schutz achten.)
Vor allem beim Outdoorsport im Winter sollte darauf geachtet werden, dass der Körper möglichst umfangreich abgedeckt ist, um den Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten, damit starkem Frieren und Krankheiten vorgebeugt werden. Also, Mütze und Handschuhe an und ab geht´s nach draußen!
Gerade aber beim Laufen im Winter und bei Minusgeraden, neigen wir dazu uns zu warm anzuziehen.
Sehr schnell nachdem wir mit dem Laufen begonnen haben transportiert unserer atmungsaktive Kleidung den Wasserdampf nicht mehr nach außen und wir fangen an zu schwitzen.
Ein Tipp ist etwas frieren beim Loslaufen so pendelt sich die Temperatur während des Laufes gut ein.
Es ist nie schlecht eine mind. winddichte Jacke oder auch ein Wechselshirt, gerade bei längeren Touren dabei zu haben. Schaffen wir es nicht mehr durch unserer Bewegung unsere Körpertemparatur
zu halten fangen wir an zu frieren.
Kurz nach der Ankunft oder bei einer Rast merken wir sehr schnell wie uns kalt wir. Sofort die Kleidung wechseln und ein Jacke drüber ziehen. Manchmal liegt die Kälte die man spürt auch einfach an der Erschöpfung und wir brauchen einige Zeit um uns wieder zu erholen.
Laufen kann man, nach unserer Meinung, auch bei höheren Minusgraden. SIcher hat das auch etwas mit Gewöhnung und empfinden zu tun. Ein Halstuch vor Nase und Mund und so die Atemluft aufheizen hilft schon viel.